Manchmal sind wir im Stillen dann sehr verbunden mit Gott – es bedarf nicht vieler Worte.
Immer wenn wir, die den Besuchsdienst leisten, uns zum Austausch treffen, der auch Selbstermunterung ist, schauen wir auf die Kraft, die uns Mut und Ausdauer schenkt. Es ist unser Herr und der Glaube, der uns trägt – daraus entsteht die Gewissheit: der Herr beauftragt uns.
Für die nächsten Jahre wird es wichtig, unseren Besuchsdienst inhaltlich zu erweitern. Wir müssen uns den Menschen zuwenden, die einsam sind und denjenigen, die den Lebensmut verloren haben. Das sind oft Menschen, die wir gar nicht mehr im Blick haben, an die wir uns aktiv erinnern müssen. Besuchsdienst heißt dann auch, sehr belastende Lebensumstände kennenzulernen und zusammen auszuhalten. Zuhören – Annehmen – Teilen ist ein Weg, um eine Brücke zu den besuchten Menschen zu finden. Achtsam auf die Zeichen schauen, die es immer gibt – ein Wort, ein kleines Lächeln.
Oft kehre ich zunächst gedrückter Stimmung von diesen Besuchen nach Hause zurück. Am nächsten Tag jedoch stelle ich fest, dass in mir mehr Freude und Zuversicht ist als vor dem Besuch.
Ich stelle mir vor, wie es wäre, mit Jugendlichen zusammen Menschen zu besuchen. Mehrere Generationen schenken sich Zeit. Das wäre eine tolle Unternehmung – in Kontakt zu sein miteinander.
Klaus Scharfenberg-Schönowski